Material

Arbeitsblatt mit Turing-Test-Fragen für die gesamte Klasse (alternativ: Projektion der Fragen)
1 Kopie der Antworten auf die Turing-Test-Fragen (Quelle: https://computingeducation.de/1bab7c363416670069ad3273e1e9ac79/Fragen-und-Antworten-Turingtest.pdf)

Bezug zum Lehrplan

• Begriff der (Künstlichen) Intelligenz definieren
• Verfahren zur Unterscheidung künstlicher und menschlicher Intelligenz anwenden
• Gesellschaftliche Implikationen von KISystemen reflektieren und diskutieren

Medienkompetenzen

5.2 Kritisch-reflektiert mit digitalen Medien interagieren
5.3 Sozial verantwortlich in der digitalen Welt interagieren

Bezug zum Alltag

Wie muss sich eine Maschine verhalten, um als intelligent zu gelten? Was bedeutet Künstliche Intelligenz genau? Diese Fragen beschäftigen Forschende seit den Anfängen der Künstlichen
Intelligenz. Alan Turing hat 1950 mit dem Turing-Test eine Idee entwickelt, wie festgestellt werden kann, ob eine Maschine intelligent ist. Diese Aktivität stellt den Turing-Test mit Lernenden nach und soll zur Diskussion anregen, ob Computer tatsächlich so etwas wie menschliche Intelligenz zeigen können.

Ablauf

Beginn der eigentlichen Aktivität thematisiert die Lehrperson mit den Lernenden, ob sie Computer für intelligent halten oder annehmen, dass Computer jemals intelligent sein werden. Auch die Frage, wie entschieden werden kann, ob ein Computer intelligent ist, kann hier interessant sein. Anschließend stellt die Lehrkraft kurz den Turing-Test vor, der in Form eines Frage-Antwort-Spiels in der Aktivität nachgestellt wird.
Vor dem eigentlichen Turing-Test werden vier freiwillige Teilnehmende bestimmt: Einer übernimmt die Rolle des Computers, einer die Rolle des Menschen und zwei sind die Übermittelnden, die den fairen Ablauf des Spiels sicherstellen. Die Rollen von Mensch und Computer werden von der Lehrperson im Geheimen zugeteilt und die beiden entsprechenden Lernenden in zwei getrennte Räume gebracht. Wer in der Rolle des Computers lernt, erhält eine Kopie der Antworten auf die Fragen des Turing-Tests.
Die Klasse muss nun herausfinden, wer die Rolle des Computers eingenommen hat. Dazu wählen die Lernenden vom ausgeteilten Arbeitsblatt pro Runde eine Frage, die sie an Computer und Mensch stellen möchten. Nachdem die Frage ausgewählt wurde, sollen die Lernenden erklären, warum sie diese Frage für geeignet halten, Mensch und Computer zu unterscheiden. Diese Argumentation ist das zentrale Element der Übung, da die Lernenden auf diese Weise darüber nachdenken, wie sie die Antworten einer Person und eines „intelligenten“ Computers unterscheiden.

Dann übermitteln die Übermittelnden die Frage in die angrenzenden Räume, in denen der „Mensch“ und der „Computer“ untergebracht sind. Wer die Rolle des Computers übernommen hat, wählt die entsprechende Antwort vom Arbeitsblatt aus, bzw. arbeitet bei den kursiv gedruckten Anweisungen eine eigene kurze Antwort aus (z. B. aktuelle Uhrzeit). Wer die Rolle des Menschen übernommen hat, muss kurz und ehrlich auf die gestellte Frage antworten.
Die Übermittelnden geben die Antworten an die Klasse zurück, wobei sie darauf achten, nicht zu verraten, mit wem sie interagieren. Die Klasse diskutiert nun, welche Antwort wahrscheinlich von einem Computer stammt. Der Vorgang kann mit einigen Fragen wiederholt werden, bis die Klasse klare Entscheidungen treffen kann, wer der Computer ist. Kann die
Klasse Mensch und Computer nicht verlässlich unterscheiden, hat der Computer den Turing-Test bestanden.

Tipps & Tricks

Ein ähnliches Szenario kann auch mithilfe des Chatbots ELIZA (http://www.edulink.lu/42rg) durchgeführt werden. ELIZA ist der frühe Vorläufer heutiger Chatbots, die in Online-Portalen großer Unternehmen mit der Kundschaft kommunizieren. Testet einen Chatbot eurer Wahl (z. B. www.facebook.com/getnovibot, www.mitsuku.com) mithilfe eines vorher erstellten Fragenkatalogs.

Weiterführende Links

https://www.youtube.com/watch?v=3wLqsRLvV-c

https://www.plattform-lernende-systeme.de/video-tutorials.html